Text von Annick Wangler

«Wir schaffen das zusammen»

Von Verletzungen im Gesicht über grosse Tumoroperationen bis zu Eingriffen an der Wirbelsäule: Auf der Bettenstation HNO/MKG (Hals-Nasen-Ohren und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie) werden seit knapp einem Jahr auch Patientinnen und Patienten der spinalen Chirurgie betreut und es steht auch eine Erweiterung der Betten bevor – als Teil der USB-Plus-Reorganisation. Die Mitarbeitenden um die junge Stationsleiterin Jeannine Llabjani beweisen bei diesen Herausforderungen Teamgeist.

«Das sind der Fotograf und die Frau von der Gazzetta – also nicht irritieren lassen», erklärt Stationsleiterin Jeannine Llabjani ihrem Team von der Bettenstation HNO/MKG. Es folgt kurzes Gelächter. Dann geht der Huddle weiter. Jeannine Llabjani will wissen: «Wer von den Patientinnen und Patienten ist gegangen?» Dazwischen klingelt das Telefon, das an Jeannine Llabjanis weissem Kittel hängt. «Wer braucht Hilfe und wer kann Hilfe anbieten? Hat noch jemand eine Frage?»

Seit knapp einem Jahr ist sie Leiterin der interdisziplinären Bettenstation mit nun drei verschiedenen Disziplinen. Eine Station, die im Moment viele Veränderungen durchlebt – durch die Reorganisation von USB Plus. Das heisst: Auf der Station werden nicht nur Patientinnen und Patienten der Hals-Nasen- Ohren-Klinik sowie der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie betreut, sondern seit der Reorganisation auch solche aus der spinalen Chirurgie.

«Der Rollenwechsel wäre ohne die Unterstützung meines Teams nicht möglich gewesen»
Für Jeannine Llabjani als Stationsleiterin bedeutet das: Sie ist in der Klinikleitung, bei den Sitzungen, dabei, zusammen mit der ärztlichen Leitung und dem Management. Dort geht es ums Budget, die gemeinsamen Ziele und wo man sich gegenseitig helfen kann. «Ich fühle mich sehr wohl in der Zusammenarbeit. Meine Anliegen und Ideen werden von allen Beteiligten ernst genommen. Dies hat mich im Rollenwechsel sehr unterstützt», betont Llabjani.

Auch ihr Team habe den Rollenwechsel von der Kollegin zur Stations-Leiterin positiv angenommen. «Ohne die Unterstützung des Teams wäre das gar nicht möglich gewesen, freut sie sich und strahlt ihre Kolleginnen und Kollegen an, die im Kreis um sie herumstehen. Eine neue Vorgesetzte, eine neue Disziplin, die in die HNO/MKG-Bettenstation einzieht, die Erweiterung der Station um acht Betten und zusätzliches pflegerisches Personal. «Das sind viele Veränderungen und es ist toll, wie positiv mein Team diesen gegenübersteht.» Woran das liegt?

«… wir machen aus Stolpersteinen kein Geheimnis»
Die neuen Strukturen sind hier ein Vorteil. Die Departementsleitung ist näher beim Team, auch mal bei einer Sitzung dabei, betont Llabjani. Man fühle sich gesehen und gehört. Was auch toll funktioniere: «Sobald etwas nicht so gut klappt, organisieren wir eine Fortbildung. Zum Beispiel haben wir das Personal innerhalb von zwei Wochen geschult, bevor die ersten Patientinnen und Patienten der spinalen Chirurgie bei uns betreut wurden. Und schon waren wir für die dritte Disziplin bereit.»

Und auch untereinander herrscht viel Offenheit. Laufe etwas nicht so gut, dann sage man: «Komm, ich schau das mit dir an, wir machen das zusammen!» Laut Llabjani macht auch der Mix aus erfahrenen Kolleginnen und Kollegen und neuen Mitarbeitenden den guten Geist aus. Die Älteren vermitteln Sicherheit, die Jüngeren bringen andere Ideen rein. «Daran sind wir von der Leitung auch immer sehr interessiert.»

Ausserdem setzt die Leitung auf Transparenz. Gerade bei der Bettenerweiterung habe sie natürlich aufgezeigt, warum sie positiv sei, aber auch, wo die Stolpersteine liegen, so Llabjani. Es bringe nichts, etwas zu verheimlichen. Man darf Bedenken äussern, muss dann aber auch sagen: «Wir schaffen das zusammen!» Auch neues Personal zu finden, ist eine Herausforderung. In diesem Zusammenhang betont Llabjani: «Wir sind jetzt eine Bettenstation, die drei Disziplinen anbietet. Wer bei uns arbeitet, kann sehr viel lernen.»

Jeannine Llabjani holt den Stift hervor und stellt sich vor die weisse Tafel: «Wer macht wann Pause?» Alles wird zackig geregelt. Nur der Fotograf unterbricht die professionelle Routine. Nochmals posieren fürs Gruppenbild – dann ist der Huddle beendet, «unsere Patientinnen und Patienten sollen nicht warten».

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