Text von Annick Wangler

«Aus der Praxis für die Praxis»

Die medArt und die careArt: Gleich mit zwei Kongressen präsentiert sich das USB jeden Juni vor Pflegenden, Ärztinnen und Ärzten sowie anderen interessierten Fachpersonen.

Anja Hermann

Sie sind OK-Präsidentin der careArt basel.22, was war das Tollste dieses Jahr?

Die vorletzte careArt war ja virtuell. Ich glaube, die Leute haben es nun genossen, sich wieder vor Ort zu treffen. Es gab so viele Fragen und Diskussionen, das habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Und ich glaube auch, das Programm war ein Volltreffer: «Anders ist nicht gleich» und «Diversität». Wir hatten auch viele Leute aus der Langzeitpflege und der Spitex, der Physiotherapie und von den Sozialdiensten – das gab dem Ganzen einen interprofessionellen Touch. Und Ärztinnen und Psychologen waren auch da!

Wem möchten Sie die careArt noch schmackhaft machen?

Ich wünschte mir von intern noch mehr Pflegende, die in der täglichen Pflegepraxis arbeiten. Es ist eine Riesenchance, sich Inspirationen für den Alltag zu holen. Die Themen werden nicht auf abgehobene Art besprochen, sondern es geht vor allem um die Praxis. Und ich möchte betonen: Es ist kein typischer Kongress, bei dem man im Plenum sitzt und zuhört (lacht). Alles ist sehr interaktiv: Wir hatten sogenannte Worldcafés mit verschiedenen Workshops oder den Humorberater Pello. Der hat auf sehr kreative Art und Weise Bewegung in den Hörsaal gebracht und gezeigt, was Humor auch in schweren Situationen bewirken kann.

Sie sind jedes Jahr auch an der medArt dabei – was finden Sie da besonders?

Was mich immer wieder total fasziniert: Das sind alles Referentinnen und Referenten aus unserem USB. Das gesamte Programm in einem unglaublichen Umfang wird aus den eigenen Reihen gestemmt. Und dann kommen rund 2’000 Leute, um sich das neueste Fachwissen abzuholen. Und wir haben das hier im eigenen Haus. Das ist unglaublich. Das gilt auch für die careArt: Jedes Jahr können wir einen solchen Kongress garantieren, weil wir eine gewaltige Kompetenz im USB haben. Das macht mich schon sehr stolz. Eine bessere Werbung kann man sich nicht vorstellen.

Prof. Stefano Bassetti

Sie haben die medArt basel.22 zum ersten Mal als OK-Präsident organisiert – wie zufrieden sind Sie mit dem Resultat?

Besonders gefreut hat mich, dass wir einen Rekord bei den Teilnehmenden hatten. Auch vor Corona hatten wir noch nie so viele Besucherinnen und Besucher: mehr als 1’800. Und wir haben extrem gute Rückmeldungen bekommen: Die Qualität des wissenschaftlichen Programmes, der Workshops und der Vorträge wurde erneut als ausserordentlich gut bezeichnet, und es wurde geschätzt, dass die Veranstaltung wieder vor Ort stattgefunden hat. Das ist ja auch unser Ziel: den persönlichen Kontakt herstellen zwischen den Ärztinnen und Ärzten, die am Unispital Basel arbeiten, und den Kolleginnen und Kollegen, die in anderen Spitälern oder in den Praxen tätig sind.

Was müssen wir unbedingt über die medArt wissen?

Was den Teilnehmenden vielleicht nicht immer bewusst ist: Alle Kliniken des USB sind stark in der medArt engagiert, mit mehr als 200 Referentinnen und Referenten, und das ganze Programm wird völlig unabhängig von Sponsoring geplant. Im Unterschied zu anderen Kongressen gibt es zum Beispiel keine gesponserten sogenannten Satellitensymposien. Natürlich werden medArt und careArt auch von Pharmaunternehmen unterstützt, sonst könnten wir sie nicht durchführen, aber auch hier steht der persönliche Austausch im Vordergrund. Dann ist es uns wichtig, einen nachhaltigen Kongress zu organisieren: Dieses Jahr haben wir zum Beispiel das dicke Papier-Workbook mit den Ausdrucken aller Referate abgeschafft und die Kongresstaschen durch Mappen aus rezyklierbarem Material ersetzt.

Was macht die medArt und die careArt so besonders?

Der Grundgedanke ist der gleiche: eine qualitativ hochwertige unabhängige Fortbildung zu machen. Und den Kontakt zu fördern zwischen den Kolleginnen und Kollegen, die am USB tätig sind, und Fachleuten ausserhalb unseres Hauses. Die medArt und die careArt sind schon sehr speziell – wenn man sie mit anderen Veranstaltungen vergleicht. Und ich finde es toll, dass auch die careArt es geschafft hat, extrem erfolgreich zu sein und sich schweizweit zu positionieren.


Vormerken!

careArt basel.23

13.–14. Juni 2023

«Kreativ sein in der Krise, das wird ein grosses Thema der nächsten careArt», so die OK-Präsidentin Anja Hermann.


medArt basel.23

19.–23. Juni 2023

Teaserfilm medArt

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