Text von Rolf Zenklusen
«Wir wären auch froh um Hilfe»
Mit ihrem Verein «Ukrainehilfe mit Herz!» transportieren die USB-Mitarbeiterin Michelle Kübler und ihr Mann Marcel zahlreiche Hilfsgüter ins Kriegsgebiet. Immer wieder ist auch medizinisches Material des Universitätsspitals Basel auf den Transporten dabei.
«Da muss man doch helfen», sagte sich Michelle Kübler, als Ende Februar 2022 der Ukraine-Krieg ausbrach. Mit ihrem Mann Marcel brachte sie Kleider und Hilfsgüter nach Frenkendorf in den Swiss Mega Park, wo Alexandra und Tibor Somlo eine Sammelaktion für Flüchtlinge gestartet haben. «Dort haben wir uns als Freiwillige gemeldet», erzählt die 44-Jährige, die im Lungenzentrum des Universitätsspitals Basel arbeitet.
Bereits Anfang März haben die Küblers bei einem Transport von Hilfsgütern bis an die polnisch-ukrainische Grenze mitgeholfen. Nach einer weiteren Tour mit einer anderen Organisation gründeten die Küblers ihren Verein «Ukrainehilfe mit Herz!» und begannen, Transporte zu organisieren. Die erste eigene Tour startete Ende März, bis im September wurden 14 Touren gefahren.
Transportiert wurden etwa Hygieneartikel, Medikamente, Spitalbetten, Generatoren, Wasseraufbereitungsmittel und sogar eine ganze Narkoseanlage. Das Universitätsspital Basel hat medizinisches Material wie Röntgenfilmbetrachter, OP-Bekleidung, Behandlungsliegen, elektrische Dialysestühle oder EKG-Elektroden an sein Partnerspital in Lwiw und an ein neurochirurgisches Institut in Kiew gespendet.
«Sehr froh um Spenden»
Die Transporte führen über 3’000 bis 5’000 Kilometer und werden mit dem eigenen Auto mit Anhänger oder mit gemieteten Lieferwagen durchgeführt. Die Fahrerinnen und Fahrer arbeiten ohne Lohn, die Mietkosten für die Fahrzeuge und das Benzin bezahlt der Verein «Ukrainehilfe mit Herz!». «Deshalb sind wir weiterhin sehr froh um Spenden», unterstreicht Michelle Kübler.
Unabhängig vom Kriegsverlauf sei die Hilfe noch lange nötig. «Wir werden auf jeden Fall weitermachen, solange es uns braucht. Und solange wir Sachen zum Transportieren bekommen», sagt Michelle Kübler. Verschiedene Aufsteller motivieren die Küblers immer wieder. So werden auf der Internetseite des Vereins ermunternde Kommentare und Dankesschreiben gepostet; zudem liefern Bilder den Beweis, dass die Hilfsgüter gut angekommen sind.
«Wenn wir in eine Situation kommen wie die Ukraine, wären wir auch froh um Hilfe», sagt Diabetikerin Michelle Kübler und fragt: «Was wäre, wenn bei uns plötzlich das Insulin fehlen würde?»
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