Text von Annick Wangler

«Schichtarbeit soll attraktiver werden»

Ab Dezember 2022 übernimmt Raphaela Meier das Ruder der Direktion Personal. Die Anliegen der Mitarbeitenden stehen für sie dabei im Mittelpunkt.

Hotel, Bank und Industrie – das sind ein paar Ihrer Stationen in ihrem HR-Berufsleben. Warum sind Sie 2014 ans USB gewechselt, Raphaela Meier?

Ich kann mich mit der Kernaufgabe des USB sehr gut identifizieren. Und als ich dann für eine Stelle am USB angesprochen worden bin, musste ich nicht lange überlegen. In anderen Branchen habe ich teilweise länger gebraucht, um mich einzugewöhnen. Hier habe ich mich vom ersten Tag an sehr wohl gefühlt. Auch weil wir hier so viele tolle Leute haben, die mit viel Eigenmotivation und grossem Engagement ihren Beitrag leisten.

Wieso war das so klar für Sie – dass Sie genau ans USB wollen?

Ausschlaggebend waren für mich die verschiedenen Themen: die politischen Aspekte, die Zusammenarbeit mit der Universität, die Forschungsthemen bis hin zu den Dienstleistungen für jede Patientin, jeden Patienten. Im USB haben wir auch die Erfahrung, Patientinnen und Patienten mit sehr komplexen Krankheitsbildern zu behandeln und machen das auf höchstem Niveau.

Die Arbeitsbelastung ist in den letzten Jahren auch wegen Covid-19 grösser geworden. Worauf können sich die USB-Mitarbeitenden freuen?

Es ist mir sehr bewusst, dass die Mitarbeitenden unter anderem wegen der Pandemie stark gefordert waren. Auch deshalb gründen wir auf den 1. Januar 2023 eine Fachstelle für Betriebliches Gesundheitsmanagement: um nochmals genau hinzuschauen, ob die Massnahmen, die wir bereits haben, auch den Bedarf der Mitarbeitenden treffen und um diese weiterzuentwickeln. Denn: Nur, wenn unsere Mitarbeitenden gesund sind, können wir für unsere Patientinnen und Patienten auch qualitativ hochstehende Dienstleistungen anbieten. Wie wir wissen, ist ausserdem die Schichtarbeit in allen Berufsgruppen sehr fordernd. In den nächsten Jahren wird es darum gehen, ein gutes Modell zu finden: damit die Mitarbeitenden gesund Schichtarbeit leisten und diese mit dem Privatbeziehungsweise dem Familienleben vereinbaren können.

Es ist toll, wenn man die Schichtarbeit gesünder machen möchte – aber hat die Belastung nicht auch damit zu tun, dass es an Fachkräften fehlt?

In der Tat, das ist ein Thema, das uns sehr fordert. Es ist mir wichtig, diese Herausforderung auch mit neuen und kreativen Ideen anzugehen. Darum haben wir verschiedene Kampagnen gestartet, um zu zeigen, dass das USB ein attraktiver Arbeitgeber ist. Weiter haben wir eine Ausbildungsinitiative und wir setzen auch auf Programme, um den Wieder- und den Quereinstieg attraktiver zu machen. Damit sind wir auf viel Resonanz gestossen. Ausserdem bekommen wir immer mehr Bewerbungen von Personen mit Pflegeausbildung oder Bachelor, die noch nicht so gut Deutsch sprechen. Darum haben wir ein Konzept entwickelt, damit diese Bewerberinnen und Bewerber neben der Einarbeitung auch ihre Deutschkenntnisse verbessern können.

Jetzt sind Sie Direktorin Personal. Wie informieren Sie sich darüber, was die Mitarbeitenden bewegt?

Es ist mir wichtig, nahe bei den Mitarbeitenden zu sein und aktiv den Austausch zu suchen. Ich habe, seitdem ich im Haus bin, in diversen Kliniken hospitiert: im Notfall, auf der Intensivstation und auch im Operationssaal. Ich möchte mir immer wieder einen Einblick verschaffen und ich unterstütze das auch bei neuen HR-Mitarbeitenden sehr. Ich werde mich auch regelmässig mit der Personalkommission und mit den Verbänden austauschen und an den Mitarbeitenden-Veranstaltungen dabei sein. Es ist immer wieder beeindruckend, wie sich die Leute dort einbringen.

Das ist eine grosse Aufgabe – wie steht es um Ihre Work-Life-Balance?

Ja, das ist so (schmunzelt): Wir haben einen Hund, das sagt ein bisschen etwas über unsere Hobbys aus (lacht). In meiner Freizeit verbringe ich gern Zeit mit meinem Mann und den Kindern in der Natur. Wir wohnen im Baselbiet, im Leimental, dort gibt es ein paar tolle und grosse Wälder, in denen wir oft unterwegs sind. Das sind für mich wichtige Momente, in denen ich auch wieder Energie tanken kann. Also, man trifft mich weniger am Rheinufer, sondern eher irgendwo im Wald.

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