Schön, dich kennenzulernen:
Frauenärztin trifft Sterilisationsassistentin
Astrid Ahler
Kaderärztin gynäkologische
Endokrinologie/Reproduktionsmedizin
Eine meiner Aufgaben ist es, herauszufinden, warum Paare nicht schwanger werden können. Und dann zu versuchen, die Ursache zu behandeln. Ich wollte nicht von Anfang meiner Laufbahn an Frauenärztin werden. Ich konnte mir nicht vorstellen, mich ausschliesslich mit Frauen zu beschäftigen. Aber ich habe gemerkt, dass das Besondere an uns Frauenärztinnen ist, dass wir als Einzige auch mit gesunden Patientinnen zu tun haben, den Schwangeren.
Monique Dos Santos
Technische Sterilisationsassistentin, AEMP
Jedes Mal, wenn ich über das Gelände des USB gehe, fühle ich mich wie auf dem Campus einer Universität. In meiner Heimat Brasilien sehen öffentliche Spitäler ganz anders aus. Emotional bindet mich vieles an das USB, nicht nur meine Arbeit in der AEMP (Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte). Ich lebe seit dem Alter von 24 Jahren in Basel, habe am USB Angehörige besucht, war selbst schon Patientin und mein Sohn ist hier zur Welt gekommen.
Meine Funktion als Kaderärztin in der Abteilung für gynäkologische Endokrinologie/Reproduktionsmedizin ist sehr vielfältig, denn ich arbeite in einem riesigen Feld mit vielen Spezialisierungen und einer enormen Altersspanne, von der Pubertät bis hin zu den Wechseljahren und darüber hinaus. Frauenärztinnen und -ärzte brauchen ein ganz besonderes Gespür und grossen Respekt. Oft haben wir es mit Menschen zu tun, die unter einem enormen psychischen Leidensdruck stehen. Demgegenüber steht aber die Möglichkeit, Frauen und Paaren ihren ganz grossen Wunsch erfüllen zu können. Oft nach jahrelangem Bemühen und Leiden – das ist die wunderschöne Seite der Reproduktionsmedizin.
Mein besonderes Interesse gilt der Fertilitätserhaltung vor onkologischer Therapie. Es ist zentral für die Patientinnen und Patienten, dass in dieser lebensbedrohlichen Situation auch an das Leben danach gedacht wird. Daran, die Möglichkeit zu sichern, später Eltern werden zu können. Aufgrund einer engen Zusammenarbeit mit dem UKBB ist die Idee zum Aufbau einer Spezialsprechstunde für krebskranke Kinder und Jugendliche entstanden. In den letzten Jahren habe ich daher intensiv am Aufbau der ASK-Sprechstunde (Aufklärung, Sexualität, Körper) gearbeitet. Darin bieten wir Beratung an bei Fragen zur Veränderung des Körpers durch die Therapie, deren Auswirkung auf die Sexualität und die Fruchtbarkeit. Am Universitätsspital Basel bin ich seit sechseinhalb Jahren, in der Schweiz schon seit 2004. Basel ist für mich eine der schönsten Städte der Schweiz. Das Leben in Grenzlage kenne ich schon. Geboren wurde ich in West-Westfalen im letzten Dorf vor der holländischen Grenze.
Ursprünglich habe ich eine Lehre als Detailhandelsfachfrau in einer Bäckerei gemacht. Das machte mir zwar auch Spass, aber ich bin immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und will mich beweisen. So bin ich vor fünf Jahren über eine Freundin zur AEMP am Standort West gekommen. Ich schätze und liebe meine Arbeit sehr. Unsere Aufgaben sind vielfältig: Wir reinigen, desinfizieren, verpacken und sterilisieren unterschiedlichste Geräte und Instrumente. Manchmal fühle ich mich ein wenig wie eine Mechanikerin, ich habe beispielsweise gelernt, Instrumente auseinanderzunehmen, zu pflegen und wieder zusammenzusetzen. Wir tragen viel Verantwortung. Sterilität und korrekte Zusammenstellung von Instrumenten und Geräten sind enorm wichtig.
Nach fünf Jahren wurde mir eine neue Aufgabe übertragen. Ich bin nun zusätzlich Berufsbildnerin. Seit 2018 gibt es die Ausbildung eidg. dipl. Medizinproduktetechnologe/ in. Am Unispital gibt es in jeder der beiden AEMP (Ost/West) eine Lernende, am Standort West ist es meine Aufgabe, sie auszubilden. Das ist eine enorme Verantwortung und eine Aufgabe, die mir grosse Freude bereitet.
Mir ist wichtig, mich immer zu verbessern, Neues zu lernen. Ich bin in den Favelas von Rio de Janeiro aufgewachsen. Dort führen Musik, Tanz und Sport manchmal zu einem besseren Leben, Musik ist auch hier in Basel eine grosse Leidenschaft in meinem Leben. Fragen Sie meine Kolleginnen und Kollegen in der AEMP. Ich höre gerne Musik und singe mit. Das hilft mir bei der Arbeit. Nach Rio führt mich meine grosse Leidenschaft jedes Jahr zurück. Ich bin Mitglied einer Sambaschule und tanze jeden Karneval auf einem der riesigen Wagen mit.
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