Editorial

Es grünt so grün

Die Frühlingsausgabe 2017 enthält hoffentlich nicht nur Stilblüten, sondern eine Menge frisches Grün, aufspringende Knospen, Erspriessliches und Wachsendes. Das Universitätsspital Basel wächst permanent. Oder soll ich besser schreiben: Im Unispital wächst es ununterbrochen? Und ich meine damit nicht ausschliesslich die Bakterienkulturen. Zum Thema Wachstum gibt es zahlreiche anschauliche Beispiele. Ein besonderes ist leider schon lange verschwunden: die Gewächshäuser zwischen Klinikum 1 und dem Holsteinerhof, die im Zeitraum von 1945 bis Ende der 60er-Jahre für frisches Grün und ebenfalls gesundes Wachstum sorgten.

Sie können sich das nicht vorstellen? Den Beweis finden Sie exklusiv in der Gazzetta-Online.

Viel Vergnügen.

Ihre Gina Hillbert

Eigene Gewächshäuser

und eine richtig grosse Spitalgärtnerei

von

Lange bevor es das Mitarbeitermagazin «Gazzetta» gab, fanden zahlreiche Spital-Geschichten den Weg in die vierteljährlich erschienenen Blätter «Us em Spittel» für das Personal des damaligen Bürgerspitals. Wir blättern die historische Gazzetta immer einmal wieder durch und werden fündig. Die erste Kostprobe stammt aus dem Jahr 1965 und bezieht sich auf die Spitalgärtnereien.

Über eigene Gärtnereien verfügten in der Schweiz zahlreiche Spitäler. So auch das damalige Bürgerspital. Mitte der 60er-Jahre mussten sie meistens aus Platzgründen weichen. Dazu erschien im damaligen Mitarbeiter-Blatt «Us em Spittel» (11. Jahrgang, Nr. 2, Juni 1965) ein Beitrag, den wir auszugsweise hier wiedergeben:

Immer mehr Spitalgärtnereien auf der Flucht

(…) Fast allerorts müssen die Spitalgärtnereien von ihrem bisherigen Standort weichen. Zum grössten Teil sind es Spitalerweiterungen, welche die Gärtnereien vertreiben. Nun rächt sich das wohl verständliche und auch vernünftige Bestreben, die Gärtnerei möglichst nahe beim Krankenhaus zu haben.

Das Basler Bürgerspital macht dabei keine Ausnahme. Es wäre auch seltsam, wenn im landärmsten Kanton der Schweiz in dieser Hinsicht bessere Verhältnisse bestünden. Dort, wo seit zwanzig Jahren Gewächshäuser, heizbare und unheizbare Frühbeete sowie das heimelige Hauptquartier des Gärtnermeisters mit seinen zehn Gehilfen stehen, kommt schon in nächster Zeit der Neubau für ein Personalrestaurant hin. Noch mehr Spittelleute sollen sich künftig des prachtvollen Blickes in den benachbarten Park des Holsteinerhofs erfreuen.

Deshalb hat der Weitere Bürgerrat demnächst auch über die Verlegung unseres Gärtnereibetriebes zu befinden. Zum Glück besitzt das Spital Ersatzland auf dem Milchsuppenareal entlang der Flughafenstrasse, wo sich ohne weiteres eine neue Gärtnerei einrichten lässt. Der Kredit für die erforderlichen Gewächshäuser ist bereits bewilligt. Auch für den Ausbau eines neuen gärtnerischen Stützpunktes in Spitalnähe sind die erforderlichen Massnahmen schon getroffen. Das Hintergelände der Liegenschaft Hebelstrasse 9 soll diesem Zwecke dienen. Künftig wird in erster Linie hier mit den Gärtnern Kontakt zu nehmen sein. Ob wir dort auch stets den Meister finden, ist fraglich. Er wird oft bei den neuen Gewächshäusern sein und nach den Geranien sehen, die in jedem Herbst für das kommende Jahr frisch aufgezogen werden. (…)

Noch ein Nachwort zu den Aufgaben der Spitalgärtner

(…) Ausser chirurgischen Eingriffen leisten die helvetischen Spitalgärtner fast jeden Dienst. Zu den bereits erwähnten (Anmerkungen der Redaktion: Warentransport, baulicher Unterhalt, Gemüse- und Früchteeinkauf, Desinfektion) kommen Krankentransport, Hauswart- und Portierfunktionen, Überwachung des Obst- und Kartoffelkellers, Schweine- und Geflügelzucht, Kehrichtabfuhr, Heizung sowie Pflege von Versuchstieren.


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