Universitätsspital Basel
goes North
Fünf Tage vor der Abreise kam die Nachricht, dass unsere Expedition, auf welche wir uns fast ein Jahr lang vorbereitet hatten, möglicherweise nicht stattfinden würde. Grund dafür waren nicht vorhandene Fluglizenzen. Eine Verschiebung der Reise, nicht zuletzt wegen der sehr kurzen Saison von nur vier Wochen, zu welcher der Nordpol «begehbar» ist, erschien kaum realisierbar. Doch wir sollten Glück haben. Und konnten nicht zuletzt auch dank der Flexibilität unserer Kliniken – der Gefäss- und Transplantationschirurgie und der Spinalen Chirurgie – unsere Reise mit 12-tägiger Verspätung doch noch antreten.
Die Anreise führte uns von Zürich über Oslo nach Longyearbyen (Spitzbergen). Hier galt es, die letzten Expeditionsvorbereitungen zu treffen. Alles musste stimmen. Fehler und ein Fehlen von Ausrüstung kann man sich in der Arktis nicht erlauben. Unterstützung von der Aussenwelt ist nicht in jedem Fall gewährleistet, und man sollte sie nur im absoluten Notfall in Anspruch nehmen. Eine Notevakuation kostet ungefähr 100’000 Franken.

Jeder Teilnehmende ist auf sich alleine gestellt, das heisst die gesamte Ausrüstung wie Zelt, Schlafsack, Proviant (pro Tag ca. 5’000 kcal), Kocher etc. wird im eigenen Schlitten verstaut. Diesen muss man dann auch selbst ziehen. Fertig gepackt wiegt so ein Schlitten circa 70 kg.
Das Abenteuer konnte beginnen. Von Longyearbyen führte ein 3-stündiger Flug mit einer Antonov nach Camp Barneo. Die Landung erfolgte auf dem Eis. Camp Barneo ist der Ausgangspunkt für Wissenschaftler, Nordpolmarathonis und Nordpoltouristen (wie wir). Er wird jedes Jahr aufs Neue auf dem Packeis in der Nähe von 89 ° Nord eingerichtet. Danach folgte ein Helikopterflug exakt zum 89. Breitengrad.

Die letzten 120 km absolvierten wir auf Skiern, immer den Schlitten im Schlepptau. 24 Stunden Sonnenschein und eine grandiose Schnee- und Eislandschaft machten das Ziehen der Schlitten und die Temperaturen bis zu –35 °C schnell vergessen. Dank Teamwork, wie wir sie von unserer Arbeit am USB her kennen, erreichten wir glücklich und wohlbehalten unser Ziel mit der USB-Flagge.
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