Im Westen
viel Neues
Das USB steht vor der Aufgabe, seinen begrenzten Platz inmitten der Stadt Basel optimal zu nutzen. Der Flächenbedarf steigt. Wir wollen mit den medizinisch- technischen Entwicklungen im Gesundheitswesen Schritt halten, vor allem in der ambulanten Medizin und der Digitalisierung. Wir wollen moderne Arbeitsplätze schaffen und den veränderten Ansprüchen und Erwartungen der Patientinnen und Patienten gerecht werden.
Der sogenannte Perimeter B, wo heute das alte Schwesterngebäude und das Bettenhaus 3 stehen, bietet die Möglichkeit für eine solche Weiterentwicklung. Im Perimeter B liegt die letzte bedeutende Reserve für die bauliche Entwicklung des USB auf dem Campus Gesundheit. Das USB hat einen Studienauftrag für die Gestaltung dieses Areals ausgeschrieben. Ein Beurteilungsgremium unter Führung des Kantonsbaumeisters Beat Aeberhard hat sich klar für den Lösungsvorschlag des Teams Herzog & de Meuron/Rapp entschieden und empfiehlt ihn zur Weiterbearbeitung. Die Ergebnisse des Studienauftrags wurden im Mai 2019 den Mitarbeitenden, Politikerinnen und Politikern, den Medien, der Nachbarschaft und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Im vorgeschlagenen Neubau sollen Räumlichkeiten für komplexe ambulante Behandlungen ihren Platz finden. Idealerweise kann man das Tumorzentrum an einem Ort zusammenführen und der Nephrologie für die Dialyse angemessene und für die Patientinnen und Patienten einladend wirkende Räume zur Verfügung stellen. Gemäss heutigem Planungsstand sollen zudem die Labormedizin, die Pathologie und Räumlichkeiten für Lehre und Forschung im neuen Gebäude auf dem Perimeter B unterkommen. Denkbar ist, dass auch die Augenklinik auf den Campus Gesundheit zieht.
Geplant wird nicht nur für die jetzige, sondern auch für zukünftige Generationen. Das Gebäude im Westen des Campus Gesundheit soll Rochadeflächen für den Ersatzbau des Klinikums 2 und für weitere, in späteren Jahren anstehende Renovationen zur Verfügung stellen. Die Reserven im Perimeter B sollen eine flexible Nutzung auch in einigen Jahrzehnten ermöglichen.
Es ist ein mutiger, aber kein übermütiger Vorschlag, den Herzog & de Meuron vorlegen. Ein Sockelgebäude, auf dem ein Kubus sitzt. Dazu ein Pavillon für die Nephrologie auf dem Dach des Sockels: Ein leichter, luftiger Bau, durch dessen Lichthöfe viel Sonne ins Innere dringt.
Am heute etwas unscharf definierten Westrand unseres Geländes entsteht so eine Adresse, ein Eingang mit einer breiten Hauptachse, die in den Spitalgarten führt. Hier, wo Menschen nicht freiwillig hinkommen, sondern krank sind und vielleicht Sorgen und Ängste im Gepäck haben, sollen sie in Zukunft eine Architektur vorfinden, die sie behutsam aufnimmt.
Doch noch ist es nicht so weit. Erst einmal gilt es, mit diesem Lösungsvorschlag in eine öffentliche Debatte ein zutreten. Eine erste Vorstellungsrunde des Projekts bei Architekten, Mitarbeitenden und Politikern hat viele positive Rückmeldungen erbracht, neben einigen kritischen. Der Verwaltungsrat des Universitätsspitals Basel wird voraussichtlich vor Ende Jahr über die Freigabe des Vorprojekts entscheiden, unter Berück sichtigung der finanziellen Tragbarkeit und der baurechtlichen Bedingungen.
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