Editorial

Die Zeichen stehen auf E

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Ihre Gina Hillbert


Am 21. Mai 2017 hat das Stimmvolk des Kantons Basel-Landschaft die Bruderholzspital-Initiative deutlich abgelehnt. Was heisst das für die gemeinsame Spitalgruppe des Universitätsspitals Basel und des Kantonsspitals Baselland?

Es war ein Meilenstein, was die Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft auf Antrag ihrer beiden Gesundheitsdirektoren im Herbst 2016 beschlossen haben: Das Universitätsspital Basel und das Kantonsspital Baselland sollen in eine neue, gemeinsame Spitalgruppe zusammengeführt werden. Damit war der Startschuss gegeben, mit dem Projekt der gemeinsamen Spitalgruppe den Weg zu einer patientennahen, innovativen und finanziell tragbaren Gesundheitsversorgung für die Region einzuschlagen. Mit der Spitalgruppe soll der Trend, planbare Eingriffe ambulant vorzunehmen, konsequent weiter gefördert werden. Demnach sollen gut planbare Eingriffe künftig in einer speziell konzipierten und patientenfreundlichen Tagesklinik auf dem Bruderholz vorgenommen werden. Ein erweitertes Angebot an ambulanten Behandlungen entspricht dem Bedürfnis der Patientinnen und Patienten und den Möglichkeiten der Medizin, weil die Spitalaufenthalte kürzer und besser planbar werden. Ambulante Medizin bedeutet für unsere Patientinnen und Patienten auch mehr Sicherheit und höhere Qualität.

Der Spitalstandort Bruderholz, um den im Vorfeld der Abstimmung vom 21. Mai 2017 heftig gestritten wurde, spielt im Zielbild der gemeinsamen Spitalgruppe eine zentrale Rolle. Der Standort Bruderholz wird mit dem Zusammenschluss der beiden Spitäler nicht etwa abgewertet, sondern im Gegenteil aufgewertet – und zwar zu einem Campus mit innovativem Leistungsangebot für ambulante Spitzenmedizin. Umso mehr freut es mich, dass die Baselbieter Bevölkerung dieses Vorhaben unterstützt. Am Standort Bruderholz soll schwerpunktmässig eine Tagesklinik für operative und interventionelle Eingriffe entstehen. Hinzu kommen die Rehabilitation, die planbare ambulante und stationäre Orthopädie der gemeinsamen Spitalgruppe sowie eine leistungsfähige Permanence für die Notfälle des Bezirks Arlesheim. Mit ihr können von den heute jährlich 14‘000 Notfällen über 10‘000 weiterhin am Standort Bruderholz behandelt werden.

Während die Bruderholzspital-Initiative in den Bezirken Arlesheim, Liestal, Sissach und Waldenburg deutlich abgelehnt wurde, wurde sie im Bezirk Laufen angenommen. Das Laufentaler Stimmvolk äusserte damit seine Bedenken gegen einen Abbau des Leistungsangebots im Feningerspital in Laufen. Diese Bedenken gilt es ernst zu nehmen. Die gemeinsame Spitalgruppe steht in der Pflicht, am Standort Laufen ein bedarfsorientiertes, modernes Gesundheitszentrum aufzubauen. Dazu gehören eine gut dotierte Permanence mit bedarfsgerechten Öffnungszeiten und die Weiterführung der stationären geriatrischen Rehabilitation. Am Standort Laufen sollen zudem ausgewählte Sprechstunden angeboten und die stationäre chronische Schmerztherapie der gesamten Spitalgruppe konzentriert werden.

Mit der Ablehnung der Bruderholzspital-Initiative können wir nun nicht nur die Planung und Ausgestaltung der gemeinsamen Spitalgruppe mit grossem Elan weiterführen, wir dürfen gleichzeitig auch das Problem der steigenden Kosten im Gesundheitswesen nicht aus den Augen verlieren.

Ebenso gilt es, die universitäre Medizin für unsere Patientinnen und Patienten aus beiden Kantonen zu sichern. All dies können wir erreichen, wenn wir unser Angebot nicht entlang einer Kantonsgrenze, sondern konsequent auf die Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten ausrichten und ihnen ausgezeichnete Dienstleistungen in der ambulanten und stationären Versorgung anbieten. Mit der gemeinsamen Spitalgruppe wollen wir die Synergien zwischen den beiden Spitälern nutzen und die teuren und komplexen Behandlungen an den Standorten Basel und Liestal konzentrieren. Wir sparen Geld und Energie, indem wir die Zusammenarbeit vereinfachen, die Aus- und Weiterbildung über beide Häuser noch attraktiver gestalten und die Partnerschaft mit unseren Zuweisern und der Spitex mit vereinten Kräften stärken. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, ist unser aller Engagement gefragt. Ich wünsche uns allen gutes Gelingen.

Ihr Werner Kübler, Spitaldirektor<br>

Ihr Werner Kübler, Spitaldirektor

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