Detektivarbeit
für die Zertifizierung
Im Mai 2016 ist das Tumorzentrum als Onkologisches Zentrum zum ersten Mal zertifiziert worden. Viel Vorarbeit war nötig, um das Qualitätssiegel der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zu erlangen. Die Datenmanager der Abteilung Medizinische Zentren arbeiten mit Hochdruck und akribisch an den Vorbereitungen für das Überwachungsaudit und für die Re-Zertifizierung im 2018.
Seit gut drei Jahren arbeiten sie zusammen, werten zertifizierungsrelevante Daten aus und meistern anspruchsvolle Audits. Die Datenmanager Arlinda Bekteshi, Gaspare Mellino, Rozolita Sejdini und Jürgen Rapp wurden eigens dafür angestellt, dass aus dem Tumorzentrum ein zertifiziertes Tumorzentrum werden konnte, das erste in der Region Basel. Dass das Qualitätssiegel erhalten bleibt, dafür sorgt das Viererteam mit seiner detektivischen Arbeit.
Aus verschiedenen Datenquellen schöpfen
Aus verschiedenen Programmen wie ISMed, SAP oder Pathoweb und aus Tumordokumentationssystemen stammen die Daten, welche die Datenmanager für die Dokumentation benötigen. Die Aufgaben sind vielfältig; sie fangen bei der Datenerhebung an und gehen bis zur Auswertung der Kennzahlen. Das Team ist nicht ausschliesslich am Bildschirm tätig, sondern nimmt auch an Tumorkonferenzen, an Gremien und Qualitätszirkeln teil. Ausserdem werden die Datenmanager auch an Sitzungen der Organtumorzentren miteinbezogen. Bedeutend ist zudem die stets gute Zusammenarbeit mit den Koordinationsbeauftragten, die sich innerhalb der Organtumorzentren insbesondere um weitere Zertifizierungsanforderungen wie SOPs, Patientenpfade, Wartezeiten und vieles mehr kümmern.
Nach international akzeptierten Richtlinien
Die ersten vier Monate eines Kalenderjahres sind die strengsten für die vier Datenmanager. Während dieser Zeit müssen sie die Daten vom vergangenen Jahr in die von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) gewünschte Form bringen und sich auf die jährlich stattfindenden Überwachungsaudits vorbereiten. Die jährliche Überprüfung ist Pflicht für die Bewahrung des Zertifikats und Voraussetzung für die Re-Zertifizierung. Mithilfe von umfangreichen Erhebungsbögen und Nachweislisten werden Werte bestimmt, die darüber entscheiden, ob sich das Tumorzentrum weiterhin «Zertifiziertes Onkologisches Zentrum» nennen darf.
Die Zertifizierung bestätigt, dass das Tumorzentrum nach international akzeptierten Richtlinien arbeitet, hohe Fallzahlen aufweist und qualitative Kontrollen durchführt.
Strenges Reglement – eine Herausforderung
Das begehrte Qualitätssiegel der Deutschen Krebsgesellschaft ist nur drei Jahre gültig und unterliegt strengen Regeln. Es wurde ins Leben gerufen, um die Betreuung von Krebspatientinnen und -patienten zu verbessern und ihnen in jeder Phase der Erkrankung eine Behandlung zu ermöglichen, die hohen Qualitätsnormen entspricht. Das Tumorzentrum des USB hat eine deutsche Zertifizierung gewählt, weil in der Schweiz noch kein Zertifikat für onkologische Zentren existiert.
Jährliche Audits und hohe Ansprüche
Auch die jährlichen Überwachungsaudits stellen hohe Ansprüche an alle Beteiligten. Ohne eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit im Tumorzentrum wären die Zertifizierungsvorbereitungen ein schier unmöglicher Kraftakt. In den regelmässigen Audits wurde immer wieder die auffallend gute interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des Tumorzentrums gelobt. Diese erleichtert auch die Arbeit der Datenmanager und ist erfolgsführend. Das Tumorzentrum ist auf der ganzen Linie auf die nächste Zertifizierung, die 2018 ansteht, gut vorbereitet und die Detektei akribisch-emsig am Werk.
Bedeutung einer Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)
Das Siegel dient dazu, die Betreuung von Krebspatientinnen und -patienten zu verbessern und ihnen in jeder Phase der Erkrankung eine Behandlung zu ermöglichen, die hohen Qualitätsnormen entspricht.
Voraussetzung ist ein entsprechendes Zentrum. Und ein jährlicher Nachweis, dass das Zentrum die fachlichen Anforderungen für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllt. Geprüft werdenfachliche Anforderungen (Strukturen, Prozesse, Know-how, Zahlen) und Qualitätsmerkmale wie beispielsweise Sterblichkeit, Patienten- und Zuweiserumfragen, Wartezeiten, Qualitätsmanagement oder die Tagung eines Tumorboards. Zudem muss das Spital über ein etabliertes Qualitätsmanagementsystem verfügen.
Mit dem Zertifikat attestiert die DKG dem Tumorzentrum des Universitätsspitals Basel fachliche Expertise sowie eine interdisziplinäre eine institutionalisierte Zusammenarbeit zwischen den Kliniken. Die Anforderungen sind ausgesprochen hoch und werden in Erhebungsbögen mit Qualitätsindikatoren zusammengefasst. Sie werden interdisziplinär erarbeitet und periodisch aktualisiert. Leitlinien spielen eine wichtige Rolle bei der Festlegung der Qualitätsindikatoren.
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