Editorial

Traumjob ja oder nein?

Was haben Sie heute geträumt? War es die Traumreise, das Traumhaus oder gar der Traumberuf? Lassen Sie mich raten. Traumberuf wohl eher nicht, denn vielleicht haben Sie ihn ja gefunden und gehen der Tätigkeit nach, die Sie erfüllt. Um dennoch beim Thema Beruf zu bleiben: Mich beschäftigt der neue Traumjob zahlreicher junger Frauen und Männer: Influencerin oder eben Influencer.

Mit einer gewissen Faszination (und Skepsis) für die Social Media-Welt (ver)folge ich (Followerin) Informationen zu dieser Tätigkeit mit scheinbar hohem Kultstatus. Nebst dem Fun, Marken oder Produkte in sozialen Netzwerken zu präsentieren, scheint diese Aktivität zudem äusserst lukrativ zu sein. Damit wir uns richtig verstehen: Ich möchte herausfinden, was denn so cool ist, Influencerin zu sein. Ehrlicherweise muss ich mir dazu zunächst selbst die Frage stellen, ob nicht auch ich eine Influencerin bin mit dem, was ich tue, im Beruf, den ich ausübe? Beeinflusse ich etwa? Die Antwortet lautet: Ja, ich bin Meinungsmacherin, wenn ich texte, redigiere und Gazzetta-Beiträge platziere.

Ich stehe ja auch, wie wir alle, für ein Produkt, eine Dienstleistung, eine Marke. Wenn Sie so wollen: Als Arbeitnehmerin stehe ich unter dem Einfluss des Universitätsspitals. Wenn ich mit meinem Handeln dazu beitrage, dass man von unserem Haus eine gute Meinung hat, lasse ich mir die Bezeichnung Influencerin gefallen. Also doch: Traumjob! Ich freue mich über Follower in die Herbst-Gazzetta.

Ihre Gina Hillbert


propatient unterstützt

Projekt Tele-Stroke

Prof. Philippe Lyrer, Leiter Stroke Center (links), und Dr. Sebastian Thilemann, Assistenzarzt Stroke Center, Schulung Rettungssanitäterinnen und -sanitäter

Prof. Philippe Lyrer, Leiter Stroke Center (links), und Dr. Sebastian Thilemann, Assistenzarzt Stroke Center, Schulung Rettungssanitäterinnen und -sanitäter

Die propatient Forschungsstiftung des Universitätsspitals Basel fördert die interdisziplinäre medizinische Forschung zum Wohl der Patientinnen und Patienten. Sie unterstützt aktuell fünf Projekte. Im Fokus dieses Beitrags steht das Projekt Tele-Stroke, welches die Vor-Ort-Notfallbeurteilung bei Schlaganfall möglich macht.

Beim Hirnschlag zählt jede Minute. Im Rahmen des Projekts Tele-Stroke sollen zum ersten Mal in der Schweiz moderne Kommunikationsmittel flächendeckend eingesetzt werden. Die Audio- und Videotechnik unterstützt dabei die Rettungssanität und bringt die Expertise vom Universitätsspital Basel (USB) zum Patienten vor Ort. So wird eine schnelle und gezielte Behandlung für Schlaganfallpatienten in der ganzen Region Basel möglich.

Gefragt ist Prof. Philippe Lyrer, Leiter Hirnschlagzentrum/Stroke Center und stellvertretender Chefarzt Neurologie:

Welche Bedeutung hat die propatient Forschungsstiftung für Tele-Stroke und für das USB?
Philippe Lyrer: propatient fördert Projekte, die im und für das USB geplant und durchgeführt werden. Für unser Tele-Stroke-Projekt ist propatient essenziell. Mit den gesprochenen Geldern können wir so das Projekt unabhängig von einem möglichen finanziellen Nutzen von Dritten zugunsten der Patientinnen und Patienten durchführen. Für das Projekt ist es ausserdem ein Ansporn für alle Beteiligten, von einer Stiftung gefördert zu werden, welche besonders vielversprechende Projekte auswählt, um eine bessere Patientenversorgung zu gewährleisten.
Was hat das Projekt in Bewegung gesetzt?
Frühzeitig haben wir gemeinsam mit Dr. Marc Lüthy, dem Ärztlichen Leiter der Sanität Basel, einige Szenarien durchgespielt. Die technische Umsetzung – der Aufbau einer Mobiltelefonübertragung mit Video zwischen zwei öffentlichen Diensten – stellte hier eine besondere Herausforderung dar. Im Falle eines Telestroke-Alarms muss ein Kontakt zwischen Rettung vor Ort und dem Dienstarzt bei uns im USB prompt und zuverlässig hergestellt werden. Anhand der unmittelbaren Erkenntnisse der gezeigten Aufnahme des betroffenen Patienten soll der Behandlungspfad optimiert werden. Im klinischen Einsatz erwarten wir eine Verkürzung der Zeit von der Bergung bis zur Behandlung um 15 bis 30 Minuten.
Was läuft aktuell im Tele-Stroke-Projekt?
Aktuell befinden wir uns mitten in der Machbarkeitsstudie. Hier wird die Umsetzbarkeit des Projekts beurteilt. Wir haben das System bereits mit gesunden, simulierten Patienten und auch mit Hirnschlagpatienten im Haus getestet. Neu eingetretene Patientinnen und Patienten im Notfallzentrum des USB werden nun über die Videoaufnahme beurteilt. Hier geht es um das Erkennen der klinischen Merkmale eines Hirnschlags auf dem Bildschirm und um Fragen der Kamerahaltung, der Lichtverhältnisse und um den direkten Kontakt über Mobiltelefon. Des Weiteren arbeiten wir mit Hochdruck an der Einführung von Tele-Stroke bei der Rettung Basel-Stadt. Sobald wir sicher sind, dass wir mittels Teleübertragung einer einfachen Patientenuntersuchung das Krankheitsbild zuverlässig beurteilen können, soll in der nächsten Phase die Prüfung der klinischen Anwendung erfolgen.

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