Editorial

Neustart: Nie ist alles neu

Manchmal müssen wir das System runterfahren und einen Neustart machen. Vertraute Symbole auf dem Screen zeigen uns dann, dass wieder alles funktioniert. Glück gehabt. Es kann also weitergehen im selben Trott.

Wetten, dass jede und jeder von uns schon mehrmals von einem echten Neustart geträumt und Mitmenschen beneidet hat, die ihn gar gewagt haben. Den lebensverändernden Schnitt bewusst durchzuziehen, hat meist einen positiven Effekt auf die Lebensfreude. Manchmal greift jedoch das Schicksal in unseren Lebensplan ein und zwingt uns zu einem Neuanfang, wo wir es uns zunächst überhaupt nicht vorstellen können. Das Neue muss erst einen Weg zu einem selber finden.

Wir stehen vor einem neuen Jahr. Manche Programme werden wie gewohnt weiterlaufen. Wir vertrauen darauf, dass sie gut funktionieren und uns ans Ziel bringen. Wenn wir an einem Neustart stehen, dann beginnen wir mitunter gefühlt bei Null. Tatsächlich aber haben wir den Nullpunkt bereits hinter uns gelassen und sind auf dem Weg zu etwas Neuem: Start-up statt durchstarten.

Wo immer Sie stehen, ich wünsche Ihnen für Ihr persönliches Programm nur das Beste und einen guten Start ins neue Jahr.


Ihre Gina Hillbert


Die Spitalgruppe

im Rampenlicht

In Politik und Öffentlichkeit wird intensiv über den geplanten Zusammenschluss zwischen dem Universitätsspital Basel und dem Kantonsspital Baselland debattiert. Wo stehen die Vorbereitungsarbeiten für die Spitalgruppe? Wir verschaffen Ihnen einen Einblick.

Das Universitätsspital Basel (USB) und das Kantonsspital Baselland (KSBL) sind überzeugt, dass eine Zusammenführung der beiden Spitäler sinnvoll ist. Im Jahr 2020 soll die gemeinsame Spitalgruppe funktionieren. Damit dies möglich wird, muss die Zusammenführung vorbereitet werden, bevor verbindliche politische Entscheidungen fallen. Rund 100 Mitarbeitende beider Spitäler sind heute schon in Arbeiten für den Zusammenschluss von USB und KSBL involviert.

Nach einer ersten Vorbereitungszeit läuft seit Januar 2017 die sogenannte Transformationsphase. In zahlreichen Teilprojekten wird zurzeit definiert, wie das gemeinsame Spital ab 2020 funktionieren soll. So wird unter anderem das medizinische Angebot und dessen Verteilung auf die vier Standorte Basel, Liestal, Bruderholz und Laufen ausgearbeitet und definiert, wie die Spitalgruppe organisiert sein wird. Grosse Bedeutung haben auch die Anstellungsbedingungen der Mitarbeitenden und die Stellenplanung. Geleitet wird das Projekt von einem Steuerungsausschuss, in dem das USB und das KSBL paritätisch vertreten sind.

Michael Tschopp, seit Oktober 2016 Programmleiter Spitalgruppe an allen vier Standorten:
«Als Programmleiter bin ich für die operative Planung und Führung des Programms, die Koordination zwischen den beiden Kantonen, den verantwortlichen Programmgremien sowie zwischen den sieben Projekten verantwortlich. Wir unterstützen die Projekt- und Teilprojektleitenden in ihrer Arbeit. Zusammen mit den Spitaldirektoren und den Verwaltungsratspräsidenten stellen wir sicher, dass die Zusammenführung der Spitäler im Sinn eines Zusammenschlusses zweier gleichberechtigter Organisationen erfolgt. Verantwortet wird das Programm von einem Kernteam, bestehend aus je vier Vertretern der beiden Spitalleitungen sowie einem Steuerungsausschuss, bestehend aus je vier Verwaltungsräten aus beiden Spitälern sowie dem Dekan der Medizinischen Fakultät.»

Politische Meilensteine

Als Eigner der beiden Spitäler reden die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft mit. Die Regierungen und Parlamente der beiden Kantone entscheiden darüber, ob die Spitalgruppe zustande kommt und welche Rahmenbedingungen für die Ausgestaltung gelten sollen. Von Juli bis Oktober 2017 hatten politische Parteien, Organisationen im Gesundheitswesen, Verbände, Gemeinden und Nachbarkantone die Möglichkeit, in einer Vernehmlassung ihre Meinung zur Spitalplanung abzugeben, ebenso zur zweiten Vorlage der beiden Kantone, der gemeinsamen Gesundheitsversorgung. Nach der Auswertung und Bewertung der Rückmeldungen folgt als nächster Schritt die Unterzeichnung eines Staatsvertrages zwischen den Kantonen, der die rechtliche Grundlage für die Spitalgruppe bildet. Die Parlamente werden 2018 über die beiden Vorlagen (Spitalgruppe und gemeinsame Gesundheitsversorgung) entscheiden. Abhängig von den Stimmverhältnissen in den Parlamenten kann es zu einer Volksabstimmung kommen.

Das zukünftige Angebot

Das medizinische Angebot der Spitalgruppe wird durch ein interprofessionelles Team geplant. Aufgebaut wird auf den Stärken der bestehenden Spitäler. Die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Patienten stehen im Mittelpunkt aller Überlegungen. Berücksichtigt wird auch, dass sich die Gesundheitslandschaft wandelt, mit einem klaren Trend zur Arbeit im Netzwerk, zur ambulanten Versorgung und zur Digitalisierung. Noch sind keine definitiven Entscheide gefallen. In den vergangenen Wochen wurden Entscheidungsträger aus dem Kerngeschäft beider Spitäler befragt. Im Verlauf des kommenden Jahres werden weitere Mitarbeitende informiert und einbezogen. Die Zusammenarbeit wird schon vor dem definitiven Zusammenschluss in der Praxis erprobt: Die Kliniken für Ophthalmologie, für Viszeralchirurgie und für Orthopädie der beiden Spitäler haben begonnen, ihre Arbeit eng zu koordinieren. Die Teams an den verschiedenen Standorten vernetzen sich, um Patientinnen und Patienten am jeweils geeigneten Standort behandeln zu können.

Wie es weitergeht

Das USB und das KSBL unterscheiden sich in ihrer Geschichte und Ausrichtung. Mit dem Zusammenschluss treffen zwei unterschiedliche Kulturen aufeinander – die Zusammenführung ist keine triviale Aufgabe. Damit sie gelingt, werden im kommenden Jahr 200 bis 400 Mitarbeitende aus allen Bereichen befragt, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Spitäler kennenzulernen. Die Erkenntnisse aus der Befragung werden dazu genutzt, den Veränderungsprozess so gut wie möglich zu gestalten. Die neue Spitalgruppe wird rund 10‘000 Mitarbeitende haben. Diese sind der zentrale Erfolgsfaktor des gemeinsamen Projekts. Die Stärke der Spitalgruppe ermöglicht attraktive Entwicklungsmöglichkeiten und höhere Arbeitsplatzsicherheit für die Mitarbeitenden. Im Lauf des kommenden Jahres werden die Anstellungsbedingungen und die Pensionskasse zwischen den Sozialpartnern ausgehandelt. Die Spitalleitung wird die Mitarbeitenden über die weitere Entwicklung der Spitalgruppe auf dem Laufenden halten, unter anderem mit Info-Anlässen, über das Intranet und mit Newsletters.


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