Editorial

Neustart: Nie ist alles neu

Manchmal müssen wir das System runterfahren und einen Neustart machen. Vertraute Symbole auf dem Screen zeigen uns dann, dass wieder alles funktioniert. Glück gehabt. Es kann also weitergehen im selben Trott.

Wetten, dass jede und jeder von uns schon mehrmals von einem echten Neustart geträumt und Mitmenschen beneidet hat, die ihn gar gewagt haben. Den lebensverändernden Schnitt bewusst durchzuziehen, hat meist einen positiven Effekt auf die Lebensfreude. Manchmal greift jedoch das Schicksal in unseren Lebensplan ein und zwingt uns zu einem Neuanfang, wo wir es uns zunächst überhaupt nicht vorstellen können. Das Neue muss erst einen Weg zu einem selber finden.

Wir stehen vor einem neuen Jahr. Manche Programme werden wie gewohnt weiterlaufen. Wir vertrauen darauf, dass sie gut funktionieren und uns ans Ziel bringen. Wenn wir an einem Neustart stehen, dann beginnen wir mitunter gefühlt bei Null. Tatsächlich aber haben wir den Nullpunkt bereits hinter uns gelassen und sind auf dem Weg zu etwas Neuem: Start-up statt durchstarten.

Wo immer Sie stehen, ich wünsche Ihnen für Ihr persönliches Programm nur das Beste und einen guten Start ins neue Jahr.


Ihre Gina Hillbert


von

Die Strategie ist so gut, wie wir sie umsetzen, bekräftigt Spitaldirektor Werner Kübler. Die soeben gestartete, zweite Strategiekampagne lautet «Teamarbeit & Partnerschaften».

Dr. Serge Reichlin
Kristian Schneider


Serge Reichlin, Leiter Direktionsstab, befragt Kristian Schneider, bis Ende November 2017 Direktor des Hôpital du Jura (H-JU), zur Partnerschaft des USB mit dem H-JU. Beide haben die Kooperation zwischen H-JU und USB in den letzten Jahren auf- und ausgebaut. Wir danken Herrn Schneider für sein Engagement für das USB und wünschen ihm alles Gute.


Serge Reichlin: Das Motto der aktuellen Strategiekampagne des USB lautet «Gemeinsam stark». Was denkst du, wodurch dies für die Patientinnen und Patienten in unserer Partnerschaft deutlich wird?
Kristian Schneider: Für Teamarbeit respektive funktionierende Partnerschaften braucht es mindestens zwei. Ich erlebe das USB mit seiner Strategie als sehr kohärent und bin froh und auch ein wenig stolz, dass das H-JU und das USB es in kurzer Zeit geschafft haben, eine breite Partnerschaft aufzubauen. Die Patientinnen und Patienten der Nordwestschweiz profitieren von der Bündelung der Kompetenzen. So sichern wir langfristig eine optimale Grundversorgung im Kanton Jura und garantieren den Zugang zur Maximalversorgung im USB. Dies findet nicht zufällig statt, sondern ist im Detail beschrieben. Die Regeln der Zusammenarbeit wurden mit den Spezialisten entwickelt und garantieren eine optimale Versorgung. Wir dürfen aber bei den ganzen strategischen Überlegungen nicht den wirklichen Partner vergessen: unsere Patientinnen und Patienten! Wir müssen die Partnerschaft mit und für die Patienten ausgestalten. Beide Spitäler müssen den Anspruch haben, einen gleichen oder sehr ähnlichen Ansatz in der Kommunikation, Entscheidungsfindung, Begleitung oder Qualitätssicherung zu haben. Gleichzeitig müssen wir aber auch unsere Unterschiedlichkeit akzeptieren. Die deutschschweizerische Baslerin ist nicht wie der suisse-romand Jurassier.
Serge Reichlin: Was sind aus deiner Sicht die zentralen Herausforderungen in der Partnerschaft H-JU/USB?
Kristian Schneider: Wir beobachten das Grossprojekt Spitalgruppe. Eine Herausforderung wird sein, den Kanton Jura nicht zu vergessen. Wir reden immerhin von ca. 75’000 potenziellen Patienten der geplanten Spitalgruppe, vor allem in den Bereichen der hochspezialisierten Medizin. Das H-JU hat nach Unterschrift der vielen Verträge ein grosses Interesse, dass die Spital- und Gesundheitspolitik des Kantons Jura sich an der Nordwestschweiz orientiert. Dies ist noch nicht gesichert und da müssen wir dranbleiben. Als Direktor eines öffentlichen Spitals wünsche ich mir, dass die Eigentümer «das Heu auf der gleichen Bühne haben».
Serge Reichlin: Wo siehst du weitere Punkte in unserer Zusammenarbeit, um noch besser zu werden?
Kristian Schneider: Erstens: Wir haben Verbesserungspotenzial im «Controlling» unserer Zusammenarbeit, das heisst wir müssen unsere Ziele in den medizinischen Spezialgebieten noch eindeutiger formulieren und diese überprüfen. Ich glaube auch, dass wir eine fundierte Analyse durchführen sollten, um noch besser in neue Kooperationsfelder investieren zu können. Zweitens: Wir sind nun in sehr vielen Bereichen «verheiratet». Leider sprechen die Partner aber nicht dieselbe Sprache. Die Sprachbarriere muss zwingend überwunden werden. Die Kommunikation mit unseren Patienten und deren Angehörigen ist der Schlüssel für Zufriedenheit. In diesem Sinne bin ich froh, dass wir es gemeinsam geschafft haben, Standards zur französischsprachigen Kommunikation zu definieren. Drittens: Ich sehe auch einen Ausbau in Bereichen ausserhalb der medizinischen Versorgung. In Zukunft braucht es eine verstärkte pflegerische Kooperation sowie Partnerschaften in den Sekundärbereichen wie IT, Einkauf und Logistik. Als letzten Punkt möchte ich betonen, dass ich an ein grosses, regionales Netzwerk von Leistungserbringern glaube. Die Kooperation zwischen dem H-JU und dem USB ist nur ein erster Schritt. Demnächst werden wir von einem Netzwerk sprechen, in dem neben den beiden Spitälern auch die Zuweiser und andere medizinisch-therapeutischen Leistungserbringer dabei sind. Dies zugunsten einer optimalen Patientenversorgung auch in der Zukunft.

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