Editorial

Es ist nie zu spät

… sich auf den Weg zu machen. Ich denke dabei an Matthias Wimmer und das Urologie-Team, die sich auf eine Reise begaben, an Johanna Biedermann, die im späten Karriereabschnitt intern den Job gewechselt hat, an Silvia Haag, die durch ihre Erkrankung neue Seiten in sich entdeckt, an Sabine Kohler, die auf Medizin 7.2 nichts am Wegrand liegen lässt und an Heinz Schuhmacher, der auf einem Spaziergang im Sommer an Weihnachten erinnert wird. Diesen und weiteren Mitmenschen werden Sie in dieser Gazzetta-Ausgabe begegnen. Alle geben uns Botschaften mit auf den Weg. Botschaften, die vielleicht genau ins Zentrum treffen.

«Zeige dich, wie du bist oder sei, wie du dich zeigst.» Dieser Sinnspruch des persischen Dichters Rumi aus dem 13. Jahrhundert ist mir kürzlich zugefallen. Sie kennen das? Manchmal fliegen einem Botschaften zu. Doch was wollen sie sagen? Es ist nie zu spät, in sich zu gehen.

Ich wünsche Ihnen viele frohe Botschaften und die Zeit, diese mitzunehmen auf Ihren Weg.


Ihre Gina Hillbert


Eiserne Lunge

nach Kopenhagen

Zwei Ausstellungs-Schmuckstücke aus der medizinhistorischen Sammlung des Universitätsspitals Basel waren an der Kulturnacht in Dänemarks Hauptstadt, im WHO-Regionalbüro für Europa, zu bestaunen. Bernhard Reinschmidt aus dem Universitätsspital hat die zwei Eisernen Lungen begleitet.

Die Eiserne Lunge aus der Sammlung des Universitätsspitals Basel ging Mitte Oktober 2018 auf Reisen. Bernhard Reinschmidt, leidenschaftlicher Hüter medizinhistorischer Apparate, begleitete die zwei gut erhaltenen, funktionstüchtigen Exemplare dieses Atmungsapparats aus den Fünfzigerjahren nach Kopenhagen. Genauer gesagt zum Regionalbüro für Europa der World Health Organization (WHO), wo sie an der Kulturnacht zu sehen waren.

Die Eiserne Lunge kam hauptsächlich bei Kinderlähmung zum Einsatz. Wie die Historie sagt, war es damals auch in Basel zu mehreren Wellen von Kinderlähmung (Poliomyelitis) gekommen. Sie übernahm die Atmungsfunktion der oft noch kleinen Patientinnen und Patienten sowie von Erwachsenen, die an Atemlähmung litten.

Schon damals bestand eine Verbindung von Basel nach Kopenhagen. Die Basler Historikerin Dr. phil. Sabine Braunschweig berichtet über den Besuch eines Teams von Schwestern und Ärzten aus dem Kinderspital (heute UKBB) in Kopenhagen in den Fünfzigerjahren. Sie besuchten seinerzeit eine Weiterbildung zur Frühbehandlung der Poliomyelitis. Vermutlich kein Zufall, dass im Rahmen der Kopenhagener Kulturnacht 2018 die Ausstellung der «Global Polio Eradication Initiative» gewidmet ist. Die von der WHO unterstützte Organisation hat zum Ziel, Kinderlähmung auf der ganzen Welt auszurotten.

Rund 1’300 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, die beiden Eisernen Lungen im sonst nicht öffentlich zugänglichen europäischen Sitz der WHO in Dänemarks Hauptstadt zu bestaunen.


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