Editorial

Es stimmt.

Ein schöner, kurzer Satz, den wir so stehen lassen könnten. Kommentarlos. Stimmt's?

Sie haben es bestimmt schon öfters erfahren, im Arbeitsalltag, privat: Der Weg bis zur Übereinstimmung kann lang sein. Oft ist er mit Kompromissen gepflastert. Stimmt hingegen die Chemie zwischen den Partnern, ist scheinbar Unmögliches möglich.

Wie sehr wir von Stimmungen abhängen und wie stark sie unser Denken und Handeln bestimmen, davon handeln einige Beiträge in dieser Gazzetta-Online-Ausgabe: Wie es zum Beispiel ist, wenn man keine Stimme mehr hat oder wie man mit einer Aufbruchsstimmung erfolgreich umgeht.

Geniessen Sie die Frühlings-Stimmung.

Ihre Gina Hillbert

Reanimationsschulungen am USB:

Wiederbelebung notwendig

Plötzlich geraten Sie in eine REA-Situation: im USB, in der Stadt, auf der Strasse, zu Hause. Hand aufs Herz! Wissen Sie, was als Erstes zu tun ist? Sicher ist nur eins: Sie haben dann keine Zeit, über Abläufe nachzudenken. Die Akutsituation erfordert sofortiges, richtiges Handeln. Besser, darauf vorbereitet zu sein, denn so können Sie Leben retten.

Unser Claim «Mehr wissen. Alles geben.» trifft auf die Reanimationssituation besonders gut zu. Stellen Sie sich vor, eine Arbeitskollegin kollabiert vor Ihren Augen. Sie haben keine Angst vor der Situation, denn Sie wissen, was Sie zu tun haben. Sie kennen den Ablauf lebensrettender Massnahmen bei Herzkreislaufstillstand und haben gelernt, den Defibrillator – das AED-Gerät, welches an zahlreichen Stellen im USB zu finden ist – einzusetzen. Bis das REA-Team des USB vor Ort ist, haben Sie durch Ihren Einsatz wertvolle Arbeit geleistet.

Wir legen den Kursbesuch allen Mitarbeitenden nahe. Denken Sie daran: Es kann immer und überall passieren und Sie sind dabei.

In eine Reanimation involviert zu sein, ist bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verständlicherweise mit Angst verbunden. Gerade weil die meisten von uns eher selten bis nie in eine derartige Situation kommen, sind Schulung und Training für den Ernstfall wichtig.

Im USB gilt gemäss Vorgaben der Spitalleitung: Mitarbeitende mit Patientenkontakt sind verpflichtet, in regelmässigen Intervallen (alle 1 bis 2 Jahre) ihr Wissen in Basic Life Support (BLS)/AED aufzufrischen und den Ablauf praktisch zu trainieren.


Training gibt Sicherheit und man erfährt immer Neues

In der Reanimationsschulung: Die beiden Spitalleitungsmitglieder Dr. Jacqueline Martin, Leiterin Ressort Pflege/MTT und Prof. Jürg Steiger, Bereichsleiter Medizin gehen mit gutem Beispiel voran. Ihr Fazit:

Jacqueline Martin möchte richtig reagieren und kompetent sein.
Die Fähigkeiten zur korrekten Durchführung einer Reanimation müssen durch jährliches Üben trainiert werden. Man ist nur gut in etwas, wenn man es regelmässig macht. Erschwerend kommt hinzu, dass Reanimationssituationen mit einem erhöhten Stressempfinden verbunden sind und rasches Handeln erfordern. Es bleibt also keine Zeit, um Abläufe nachzuschlagen. Deshalb müssen solche Notfallszenarien wie in der Luftfahrt regelmässig trainiert werden. Es ist mir durch die Schulung wieder bewusst geworden, wie wichtig es ist, die Alarmierungsschritte im USB und auch ausserhalb aufzufrischen, die aktuellen Algorithmen zur Reanimation zu kennen und einmal einen Defibrillator an einer Puppe benutzt zu haben. Es ist nicht wie Fahrradfahren, das man nicht verlernt, denn auch die technischen Hilfsmittel entwickeln sich stetig weiter. Obwohl ich selber nicht mehr im direkten Patientenkontakt stehe, kann ich doch jederzeit sowohl privat, aber auch beruflich mit einer Reanimationssituation konfrontiert sein, denn auch Mitarbeitende können betroffen sein. Dann möchte ich richtig reagieren und kompetent sein.
Jürg Steiger: Keiner darf sich zu schade sein.
Gerade weil es den einzelnen Mitarbeitenden selten betrifft, muss man die Fähigkeiten der Reanimation in einer Schulung aufrechterhalten. Keiner darf sich hier zu schade sein, denn neben dem Erhalt der Fähigkeiten gewinnt man Sicherheit und lernt immer etwas dazu. Im Kurs war ich in guter Gesellschaft beim Üben der Thoraxkompression! Deshalb sollte wirklich jeder diesen Kurs absolvieren – für sich selber, aber vor allem auch für unsere Patienten.
So sieht es Kursleiter Andreas Döbelin, Pflegefachmann Anästhesiepflege:
Die meisten Teilnehmer kommen mit einer gewissen Unsicherheit in diesen praktischen Teil des BLS-/AED-Kurses. Sie haben Angst, etwas falsch zu machen, weil die meisten noch nie bei einer Reanimation mithelfen mussten oder schlechte Erfahrungen damit verbinden. Das Ziel dieses BLS-/AED-Kurses ist es, den Teilnehmenden in einem kleinen, familiären Rahmen das praktische Reanimieren beizubringen und ihnen die Gewissheit zu geben, dass das Einzige, was sie wirklich falsch machen könnten, darin bestünde, nichts zu tun. Jede Person kann in einer Notfallsituation helfen. Meine Erfahrung ist, dass die Teilnehmer mit weniger Angst, dafür mit der nötigen Fingerfertigkeit, viel Wissen und Respekt aus dem Kurs gehen und somit in einer Notfallsituation gut reagieren und handeln können.

«Das Einzige, was die Kursteilnehmenden wirklich falsch machen könnten, wäre, in einer Notfallsituation nichts zu tun.»

Kursleiter Andreas Döbelin

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