Editorial

Es stimmt.

Ein schöner, kurzer Satz, den wir so stehen lassen könnten. Kommentarlos. Stimmt's?

Sie haben es bestimmt schon öfters erfahren, im Arbeitsalltag, privat: Der Weg bis zur Übereinstimmung kann lang sein. Oft ist er mit Kompromissen gepflastert. Stimmt hingegen die Chemie zwischen den Partnern, ist scheinbar Unmögliches möglich.

Wie sehr wir von Stimmungen abhängen und wie stark sie unser Denken und Handeln bestimmen, davon handeln einige Beiträge in dieser Gazzetta-Online-Ausgabe: Wie es zum Beispiel ist, wenn man keine Stimme mehr hat oder wie man mit einer Aufbruchsstimmung erfolgreich umgeht.

Geniessen Sie die Frühlings-Stimmung.

Ihre Gina Hillbert

Jede und jeder in Ausbildung Stehende braucht eine Ansprech- und Betreuungsperson. Das Anleiten und Begleiten von Auszubildenden ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Ausbildnerinnen und Ausbildner verdienen deshalb ein hohes Mass an Anerkennung.

«Papa, ich habe gestern mit meinem Kollegen von PwC (PricewaterhouseCoopers) gesprochen. Er hat mir nur Gutes über das Management Accounting erzählt. Vielleicht bewerbe ich mich.» «Wenn ich so weit bin, möchte ich meine Assistenzzeit im Ausland absolvieren.»

Zurzeit drehen sich bei uns zu Hause die Gespräche um Aus- und Weiterbildung, um Lehrstellen und Ausbildungsspitäler. Als Vater von drei Kindern bin ich es gewohnt, dass zu Hause viel über Schule, Aufgaben, Lehrerinnen und Lehrer geredet wurde. Heute, wo meine Kinder erwachsen sind, diskutieren wir in der Familie über die Möglichkeiten, die uns das exzellente Schul- und Ausbildungssystem in der Schweiz bietet. Mich freut, dass ich meine grossen Kinder weiterhin auf ihrem Bildungsweg unterstützen darf.

Aber nicht nur in meiner Rolle als Vater sind die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in unserem Land ein wichtiges Thema für mich. Als Direktor eines universitären Lehrspitals liegen mir unsere Auszubildenden, unsere Lernenden und die Assistenzärztinnen und -ärzte besonders am Herzen. Ich bin Ihnen, den betreuenden Personen, dankbar, dass Sie sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe annehmen.

«Das Anleiten von Auszubildenden ist eine anspruchsvolle und zeitintensive Aufgabe.»

Ein paar Zahlen unseres Lehrspitals, die eindrücklich sind: 2015 haben Sie als Ausbildner und Ausbildnerinnen 354 Kolleginnen und Kollegen in ihrer Ausbildung und 54 in ihrer Weiterbildung betreut. 216 Unterassistentinnen und -assistenten wurden während ihres Aufenthalts im Unispital von Ihnen angeleitet. Am 31. Dezember 2015 waren 513 Assistenzärztinnen und Assistenzärzte bei uns angestellt.

Das Anleiten von Auszubildenden ist eine anspruchsvolle und zeitintensive Aufgabe. Steht es doch teils in Konkurrenz zum raschen, effizienten Behandeln von Patientinnen und Patienten. «Chumm, ich machs schnäll sälber», das scheint oft einfacher als das geduldige Weitergeben von Wissen. Das Überwachen nimmt viel Zeit in Anspruch, ebenso die Vor- und Nachbesprechungen.

Die Lehre ist jedoch für mich kein Sand im Getriebe unseres klinischen Alltags. Sie ist ein wichtiger Bestandteil unseres universitären Auftrags und Selbstverständnisses. Ebenso haben wir als einer der grössten Arbeitgeber eine Verantwortung gegenüber der Region. 

Aber ich möchte gar nicht so sehr über Pflichten und Aufgaben sprechen. Sondern lieber über die Befriedigung und Anerkennung, die Sie als Ausbildnerin und Ausbildner hoffentlich in Ihrem Alltag erfahren dürfen. In diesem Sinne wünsche ich mir, dass Sie genauso viel Freude am Austausch und an der Verantwortung haben wie ich im Umgang mit «Ihren» Lernenden und Auszubildenden. Und dass Sie die Anerkennung erfahren, die Sie verdient haben. Meine haben Sie ganz sicher.

Ihr Werner Kübler, Spitaldirektor<br>

Ihr Werner Kübler, Spitaldirektor

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