Editorial

Es stimmt.

Ein schöner, kurzer Satz, den wir so stehen lassen könnten. Kommentarlos. Stimmt's?

Sie haben es bestimmt schon öfters erfahren, im Arbeitsalltag, privat: Der Weg bis zur Übereinstimmung kann lang sein. Oft ist er mit Kompromissen gepflastert. Stimmt hingegen die Chemie zwischen den Partnern, ist scheinbar Unmögliches möglich.

Wie sehr wir von Stimmungen abhängen und wie stark sie unser Denken und Handeln bestimmen, davon handeln einige Beiträge in dieser Gazzetta-Online-Ausgabe: Wie es zum Beispiel ist, wenn man keine Stimme mehr hat oder wie man mit einer Aufbruchsstimmung erfolgreich umgeht.

Geniessen Sie die Frühlings-Stimmung.

Ihre Gina Hillbert

Schön, dich kennenzulernen:

Leiterin Labormedizin trifft Leiter Intervention

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Katharina Rentsch
Leiterin Labormedizin und
Leiterin Klinische Chemie

Mein Mann leitet die Labormedizin des Kantonsspitals Schaffhausen, darum wohnen wir in Dachsen, etwa 500 Meter vom Rheinfall entfernt. Oft und gern erkunden wir die wunderschöne Region per Fahrrad. Früher habe ich viel Geige und Bratsche gespielt. Durch das Pendeln bleibt nun aber zu wenig Zeit dafür. In meiner Freizeit lese ich sehr viel – in unserem grossen Garten oder auf dem Sofa, je nach Jahreszeit.

Philippe Jaccard
Leiter Interventionen


Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meiner Familie – ich habe zwei Söhne und zwei Töchter aus erster Ehe und eine Tochter mit meiner Frau Pascale. Ich bin auch Mitglied des «Nachthemmliclubs». Dieser betreibt an der Chilbi in Kaiseraugst jährlich eine Raclettestube. Mit dem Umsatz laden wir alle Pensionierten in Kaiseraugst kostenlos zum Raclette-Essen ein. Serviert wird im Nachthemmli, notabene.

...und in Zürich geboren und aufgewachsen. Nach meinem Pharmazie-Studium an der ETH Zürich machte ich die Weiterbildung zur klinischen Chemikerin. Meine erste Stelle trat ich dann auch als Labor-Assistentin am Institut für Klinische Chemie am Universitätsspital Zürich an und blieb dort 23 Jahre. Die letzten 8 Jahre war ich stellvertretende Institutsdirektorin. Seit 2011 arbeite ich am Unispital Basel – zunächst als Leiterin der Klinischen Chemie und seit gut 1,5 Jahren auch als Leiterin der Labormedizin – eine Doppelfunktion. Zudem kann ich hier im Toxlabor – es gibt nur drei davon in der Schweiz – meinem Spezialgebiet frönen: der Toxikologie.

Aber auch ausserhalb meines Kerngeschäfts bietet meine Stelle ansprechende Herausforderungen. Anfang Jahr haben wir die erste Etappe unseres Projekts einer gemeinsamen Probenannahme und 24-Stunden-Diagnostik erfolgreich umgesetzt. Wir haben nun in der Klinischen Chemie die neuesten Geräte für die automatisierte Verarbeitung der Routine- und Notfallanalytik im Einsatz. Gleichzeitig sind wir in das umgebaute Labor gezogen. Ein grosses Projekt, dem es zugutekommt, dass hier am USB eine so gute und freundliche Arbeitsatmosphäre herrscht. 

...und ich habe in meinem Leben schon vieles gemacht, unter anderem eine Malerlehre begonnen und als Barista in Potenza (Süditalien) Caffè gebrüht. Aufgewachsen bin ich in Pratteln.

Nach meinem Abstecher nach Italien habe ich bei der Post in Basel eine Lehre als Logistiker absolviert. Mit 21 fehlten mir aber die Perspektiven. Es kam mir daher sehr gelegen, als das Unispital Basel, wo ich regelmässig Pakete ablieferte, mir eine Stelle als Portier anbot. Das ist nun 25 Jahre und vier Stellen her. Seit Anfang 2015 bin ich Leiter Intervention – mein Team greift ein, wenn die Sicherheit gefährdet ist: Gewalt, Diebstahl, Feuergefahr oder technische Alarme.

Das geschieht über 2500 Mal pro Jahr. Rund um die Uhr sind wir für die Sicherheit der USB-Mitarbeitenden und Patienten unterwegs und über die Alarmzentrale erreichbar. Die Betriebsfeuerwehr mit ihren 40 Mitgliedern, deren Kommandant ich seit Anfang 2016 sein darf, gehört auch zur Intervention. Jährlich rückt sie rund vier Mal aus. Meistens kann der Einsatzdienst ein Problem aber im Keim ersticken. Dieses Jahr feiere ich bereits mein 25-Jahr-Dienstjubiläum! Hier zu arbeiten macht mir Freude und Lust auf viele weitere Jahre.


Katharina fragt, Philippe antwortet...


Wie verbringst du deine Freizeit?
Ich widme meine Freizeit wenn immer möglich meiner Familie. Ich bin aber auch aktives Mitglied bei den Stänzlern (BMG). Dazu kommt die Mitgliedschaft im „Nachthemmliclub“. Dieser betreibt an der Chilbi in Kaiseraugst eine Raclettestube. Mit dem generierten Umsatz laden wir alle pensionierten Bewohnerinnen und Bewohner aus Kaiseraugst kostenlos zum Racletteessen ein. Wir servieren das im Nachthemmli und mit roter Zipfelmütze. Eine gemeinnützige Sache im geschlossenen Rahmen, die seit 1972 gelebt wird.
Hattest du als Kind einen speziellen Berufswunsch?
Da gab es einige. Unter anderem den Klassiker Feuerwehrmann.
Gibt es jemanden, mit dem du gerne mal einen Tag lang die Rolle tauschen würdest?
Nein eigentlich nicht. Ich bin gerne mich selber.
Welches ist eine sichere Methode, dich zum Lachen zu bringen?
Meine Kinder zaubern mir immer wieder ein Lachen ins Gesicht. Da braucht es nicht wirklich viel.
Welches war das schönste Kompliment, das du je erhalten hast?
Meine Ehefrau Pascale sagte mir, sie könne sich keinen besseren Ehemann und Vater vorstellen. Das hat mir geschmeichelt, und erfüllte mich mit Stolz.
Leider kann ich nicht so gut…
… Nein sagen
Wenn ich ein Tier wäre, wäre ich…
…ein Elefant. Er ist gross, kräftig und doch so elegant. Er vergisst nichts und die Herde (Familie) steht im Mittelpunkt.
Was schätzen deine Freunde besonders an dir?
Ich denke neben meiner Hilfsbereitschaft ist das meine offene und ruhige Art, auch in hektischen Situationen.
Worüber kannst du dich so richtig ärgern?
Respektlosigkeit! Jedes Gegenüber verdient Respekt und eine Möglichkeit, sich diesen zu verdienen.
In welcher zeitlichen Epoche würdest du gerne leben?
Wenn ich die Möglichkeit hätte, in die Zukunft zu schauen oder mich gar dorthin zu begeben, würde mich die Entwicklung meiner Kinder interessieren.
Sammelst du etwas?
Ich sammelte in meiner frühen Jugend Elefanten aus aller Welt. Die Sammlung besteht noch, und die schönsten Exemplare sind in einer Vitrine ausgestellt. Insgesamt sind es etwa 100.
Als Spitaldirektor des Unispitals würde ich sofort…
… mein ganzes Engagement zum Wohle der Patienten, der Angehörigen und der Mitarbeitenden einsetzen. Ganz im Sinne von «Mehr wissen. Alles geben.»
Ich vergesse öfter mal die Zeit…
…beim Arbeiten!
In welcher zeitlichen Epoche würdest du gerne leben?
Mit einer Zeitkapsel würde ich sicherlich in die Zukunft reisen, um zu sehen, wie meine Kinder und Enkelkinder und Urenkelkinder leben, arbeiten und lieben werden.
Welches Buch liegt momentan gerade auf deinem Nachttisch?
«365 Kurzgeschichten». Aus diesem lese ich, wenn immer möglich, meiner Jüngsten eine Gutenachtgeschichte vor.

Philippe fragt, Katharina antwortet...


Gibt es eine Person des öffentlichen Lebens, die du besonders schätzt?
Ich achte den weltberühmten Sologeiger Itzhak Perlman sehr. Er leidet an Kinderlähmung und geht damit bewundernswert um.
In welcher zeitlichen Epoche würdest du gerne leben?
Im Hier und Jetzt. Jede Zeit hat ihre positiven und negativen Seiten. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich habe und wo ich stehe. Sollte das mal nicht mehr so sein, würde ich versuchen, mich zu ändern. Zeit ist nicht veränderlich, der Mensch aber schon.
Sammelst du etwas?
Ich sammle seit circa 30 Jahren Plüschteddybären. Allerdings nur schöne. Sie thronen auf meinem viereinhalb Meter langen Bücherregal auf der obersten Etage.
Welche Art Musik hörst du gerne?
Ich mag klassische Musik, vor allem Kammermusik. Früher besuchte ich viele Konzerte, dazu komme ich leider nicht mehr so oft. Dafür höre ich viel Musik, z.B. zu Hause beim Lesen. Zusammen mit meinem Mann höre ich meistens «Epic Rock», z.B. Apocalyptica. Dieser Musikstil vereint unsere Musikgeschmäcker ideal.
Leider kann ich nicht so gut…
Kuchen backen
Wie stellst du dir deine Traumferien vor?
Ich liebe den hohen Norden. Letzten Sommer waren wir in Grönland, das mich mit seiner Kargheit sehr beeindruckt hat, davor auch schon in Island, Norwegen, Schweden und seit Kind regelmässig in Finnland. Eine Woche in einem finnischen Mökki (Sommerhäuschen) mit Seeanschluss und guten Büchern – so stelle ich mir meine Traumferien vor.
Hattest du als Kind einen speziellen Berufswunsch?
Als Kind wollte ich Lehrerin werden, aber ziemlich bald kam der Wunsch, Labormedizin zu machen. Ich habe meine ganze Ausbildung danach ausgerichtet.
Als Spitaldirektorin des Unispitals würde ich sofort…
…damit beginnen, möglichst viele Mitarbeitende persönlich kennenzulernen.
Was liegt gerade für ein Buch auf deinem Nachttisch?
Anne Gold: Das Auge des Sehers.
Was macht dir Angst und weshalb?
Ich würde es nicht wagen, allein in den Spitalkeller zu gehen. Das Dunkle, Verwinkelte macht mir Angst. Ich weiss nicht genau weshalb.
Wenn ich ein Tier wäre, wäre ich…
…eine Eule, Symbol der Weisheit, oft auf Büchern sitzend dargestellt. Lesen ist meine grosse Leidenschaft.
Ich vergesse öfter mal die Zeit…
…beim Lesen in einem faszinierenden Buch.

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