Editorial

Haben Sie schon Mal auf die Macht des Wortes geachtet? Ich kann Ihnen versichern, sie ist stärker, als Sie vermuten.

Es passiert ständig: Ich bleibe in meinem Alltag an einem bestimmten Wort hängen. Nein, derzeit handelt es sich nicht um Schlagworte wie «Qualität», «Strategie» oder «Vernetzung». Nichts dergleichen! Mein Momentan-Wort lautet «Balance». Achten Sie doch mal darauf, welches Ihr Momentan-Wort ist, was es mit Ihnen macht und was Sie damit machen.
Achten Sie auf Ihre Worte.


Ihre Gina Hillbert

Dass unser Haus ständig in Bewegung ist, erleben wir alle tagein, tagaus. Dagegen ist nichts zu sagen, denn Bewegung ist gesund. Sie tut Körper und Geist gut, hält uns vital. Dies gilt für unsere Patienten genauso wie für uns Mitarbeitende. Jetzt ist unser Spital sogar um eine besonders gesunde Bewegung reicher: die Gesundheitswoche.

Zahlreiche Mitarbeitende so aktiv und freudig daran teilnehmen zu sehen, hat mich ausserordentlich gefreut. Vielen Dank unserem HR-Team, das zusammen mit den Therapiediensten für uns alle ein grossartiges, vielfältiges Programm auf die Beine gestellt hat.

An der Gesundheitswoche vom 18. bis 22. Mai 2015 erfuhr ich dank Jacques Hochstrasser und seiner MediMouse ganz genau, wie stabil meine Wirbelsäule ist.

An der Gesundheitswoche vom 18. bis 22. Mai 2015 erfuhr ich dank Jacques Hochstrasser und seiner MediMouse ganz genau, wie stabil meine Wirbelsäule ist.

Während eines meiner leider eher seltenen Waldspaziergänge ist mir kürzlich erneut bewusst geworden, dass Bewegung nicht nur für unsere Patienten, uns Mitarbeitende, sondern auch für unser Spital von grosser Bedeutung ist. Als Zentrumsspital und eines der führenden Spitäler der Schweiz sind wir mitten in einem beweglichen System. Wie Fische in einem Fluss können wir entweder gegen den Strom schwimmen, uns treiben lassen oder uns in die Wellen stürzen. Stillstand ist jedoch für uns nicht möglich. Denn die verschiedenen Anspruchsgruppen – die Patienten, die zuweisende Ärzteschaft, die Politik, die Versicherer und viele andere – verlangen Bewegung von uns. Mancherorts fällt die Entscheidung leicht, in welche Richtung wir uns bewegen sollen. Der aktuellen öffentlichen Strömung, die Spitäler als alleinschuldige Kostentreiber im Gesundheitswesen abzustempeln, halten wir dezidiert dagegen. Sei es in den entsprechenden Gremien, sei es auch mal in einem offenen Brief an Politiker. Mit der neuen ambulanten radiologischen Einheit Bilddiagnostik beim Bahnhof SBB, die wir in unsere Familie integrieren konnten, schwimmen wir wohl eher mit dem Strom der Zeit. So auch in der Überlegung, unsere Kooperationen in der Nordwestschweiz weiter auszubauen. Auf jeden Fall, Sie sehen es, bleiben wir auch hier in Bewegung.

Seien wir achtsam uns selber gegenüber, denn das ist der erste Schritt zur Erhaltung unserer Gesundheit.

Aber es gibt auch die Kehrseite der Bewegung: Überstrapazierung, die Abnützungserscheinungen der Gelenke, Müdigkeit. «Wie viel ist zu viel?», fragen wir uns. Nach einem harten Training möchten wir uns erholen, gehen vielleicht in die Sauna, nehmen ein heisses Bad oder gönnen uns ein gutes Essen. Dies wäre auch ein gutes Programm für unser Spital: Jedes Mal, wenn wir eine grössere Veränderung durchgeführt haben, sollten wir uns ausruhen, neu ordnen, so dass wir danach wieder voller Kraft und Energie starten können. Wie wir wissen, ist dies allzu oft nicht umsetzbar. Im Gegenteil. Erinnern wir uns: Gleichzeitig mit der Verselbständigung setzten wir uns mit dem neuen Abrechnungssystem DRG auseinander. Zeitgleich planen wir ein komplett neues K2, werden es finanzieren und bauen. Ein anderes Beispiel: Die neuen Behandlungszentren bringen unseren Patienten zwar einen koordinierten Behandlungsablauf. Für ihre Leiter, die Führungsgremien und die Mitarbeitenden ist der Aufbau aber mit grossem Aufwand verbunden zum normalen Workload. Keine Verschnaufpause nach dem Verfassen des Reglements, sondern nahtloser Übergang mit Businessplänen, Marketingkonzepten, Kooperationsstrategien und endloses Lösen von Abstimmungsproblemen. Nicht zu sprechen von den Kinderkrankheiten, die neue Systeme mit sich bringen.

«Wie sollen wir uns also in dieser ständigen Bewegung ausruhen, erholen und gesund bleiben?», fragen Sie mich? Die richtige Balance finden, bin ich versucht zu rufen. Aber wie ich Ihnen ja gerade dargelegt habe, ist dies sehr oft Wunschdenken. Dennoch, vielleicht gelingt es Ihnen, einen guten Ausgleich zu finden und diesen gerade in einer Bewegungsform zu entdecken, die Ihnen entspricht. Sie spüren, was Ihnen gut tut. Seien wir achtsam uns selber gegenüber, denn das ist der erste Schritt zur Erhaltung unserer Gesundheit. In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine wohltuende Sommerzeit.

Ihr Werner Kübler, Spitaldirektor<br>

Ihr Werner Kübler, Spitaldirektor

Übrigens, mein erholsamer Waldspaziergang wurde jäh durch die bevorstehende Kommunikation zur gemeinsamen Strategie der beiden Regierungen Basel-Landschaft und Basel-Stadt unterbrochen. Also, auf zur nächsten Herausforderung.

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