Editorial

Aus «schenken» und «Zeit» werde «geschenkte Zeit». Beides wünschen wir uns: am liebsten gleich als Zeitgeschenk.

An unserem Arbeitsort im Spital wünschen sich die Patientinnen und Patienten, wieder gesund zu werden, wünschen sich Lebenszeit. Andere Wünsche verblassen.

Deshalb, Wenn Sie demnächst ein Geschenkpäckchen öffnen und darin eine Uhr finden sollten, dann wissen Sie: Es gibt sie, die geschenkte Zeit.

Mögen Sie in Ihren Geschenken mehr entdecken, als sich Ihnen auf den ersten Blick offenbart.

Ihre Gina Hillbert

Dr. Jens Jakscha

Hat Kenntnis von der Geschichte des Totentanzes

Dr. Jens Jakscha, Kaderarzt HNO am Unispital, ist jung und interessiert sich für die Basler Geschichte. Auch in Spitalnähe.

«In meiner Zeit als Assistent wohnte ich nur wenige Gehminuten vom Unispital entfernt. Auf der einen Seite hatte ich Sicht direkt auf den Rhein, auf der anderen blickte ich auf den Totentanz. Mein Nachbar war quasi Johann Peter Hebel. Als Arzt am Unispital war und bin ich sehr beschäftigt, daher genoss ich den Fussmarsch nach Hause. Entlang der verkehrsreichen Spitalstrasse steht man vor dem Totentanz, ein Stückchen Grün mitten in Basel. Augen schliessen, tief ein- und ausatmen und ein bisschen den Arbeitsalltag vergessen. Sich bewusst umsehen und die Geschichte dazu kennen. Das macht den Totentanz zu meinem Lieblingsort.»

Am Totentanz: Platz, Strassenname und in der Hausnummer 2 - das Geburtshaus von Johann Peter Hebel<br>

Am Totentanz: Platz, Strassenname und in der Hausnummer 2 - das Geburtshaus von Johann Peter Hebel


Kartenausschnitt:

Der Ort

Der Basler Totentanz war ein 60 Meter langes Wandgemälde auf der Innenseite der Mauer des Laienfriedhofs bei der Predigerkirche. Abgebildet war der Tod in Form eines Skeletts, der alle Menschen in mittelalterlich hierarchischer Reihenfolge mit einem Tanz zu sich holte. 1805 wurde die Friedhofsmauer abgerissen. Einige Fresken konnten gerettet werden und sind im Historischen Museum in der Barfüsserkirche zu besichtigen. Seit dieser Zeit heisst dieser Platz, mit der Grünanlage zwischen der Predigerkirche und der gegenüberliegenden Häuserzeile, Totentanz. Die dortige Tramstation hiess anfänglich auch Totentanz und wurde später in Universitätsspital umbenannt.

Z’ Basel an mim Rhi jo dört möchti si! Weiht nit d’ Luft so mild und lau und dr Himmel ist so blau an mim liebe Rhi!

Erinnerung an Basel von Johann Peter Hebel

Sehenswürdigkeiten

Wie bereits erwähnt, befindet sich am
Totentanz 2 die Geburtsstätte des Dichters Johann Peter Hebel. Eine Gedenkplatte am Haus erinnert daran. Hebel wurde 1760 in Basel geboren und gilt seit seinem Gedichtband «Alemannische Gedichte» als Pionier der alemannischen Mundartliteratur. Seit 1988 findet alljährlich im Mai der Hebelabendschoppen mit Lesung und Apéro statt. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.

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