Text: Alina Hoppe, Fotografie: Kostas Maros
Jetzt geht’s hoch hinaus
Der Kran dreht sich, und mit jedem Tag wächst das neue Klinikum 2 (Gebäude C) ein Stück weiter in den Himmel. Projektleiter Soran Jester erzählt, wie es ist, ein Bauprojekt dieser Grösse mitten auf dem Campus zu leiten – und was der 60 Meter hohe Neubau für das USB bedeutet.
Es ist ein tolles Gefühl. Eine Mischung aus Freude über die Teamleistung und Respekt vor der Aufgabe, die noch vor uns liegt. Jetzt wird sichtbar, worauf wir alle lange hingearbeitet haben. In einem Projekt dieser Grösse weiss man: Spätestens wenn der Ausbau beginnt, wird es turbulent. Dann kommen sehr viele Gewerke gleichzeitig zum Einsatz und die Koordination zwischen allen Beteiligten wird noch anspruchsvoller.
Es ist eine besondere Herausforderung, so ein gewaltiges und technisch anspruchsvolles Bauwerk mitten in einen lebenden Campus zu pflanzen. Auf der grünen Wiese wäre es schon komplex genug, aber hier darf der Betrieb keine Sekunde stillstehen.
Wenn ich abends nach Hause komme, konzentriere ich mich ausschliesslich auf meine Familie. Meine Frau und meine beiden Kinder helfen mir, umzuschalten. Schwierige Fragen lasse ich kurz los, schlafe eine Nacht darüber und versuche es am nächsten Tag noch mal. Das funktioniert besser, als alles sofort lösen zu wollen. Auch das Springen zwischen verschiedenen Aufgaben bringt neue Perspektiven.
Ich freue mich, dass ich an etwas mitarbeiten darf, das für das USB und unsere ganze Region von grundlegender Bedeutung ist. So ein Projekt entsteht vielleicht einmal in einer Generation. Und wenn ich sehe, wie viele unterschiedliche Fachrichtungen, Berufe und Perspektiven hier zusammenkommen – das beeindruckt mich jedes Mal.
Die Lean-Management-Methode hilft dabei, Informationen aufs Wesentliche zu reduzieren. Sie macht uns deutlich, welche Prioritäten gerade zählen und welche Bedeutung der eigene Beitrag für das Projekt hat. Auf der Baustelle selbst wird die Dimension des Projekts greifbar. Wer heute in die Baugrube blickt, sieht bereits die Bodenplatte und die ersten Wände des Gebäudes. Mitte November wurden die letzten Bagger aus der Grube gehoben. Der Aushub ist abgeschlossen, der Tiefbau beendet. Jetzt beginnt der Hochbau.
Egal, wo man hinkommt, ob man sich kennt oder nicht, der Umgang ist immer sehr freundlich. Es gibt ein echtes Miteinander. Wir haben im Projektteam oft intensive Phasen, aber auch eine sehr gute, kollegiale Stimmung. Das gibt Energie. Ich finde, das USB hat eine besondere Kultur: professionell, aber immer menschlich.